Autistische Kinder zeigen in der Regel schlechtere schulische Leistungen als ihre Fähigkeiten vermuten lassen. Warum ist dies der Fall? Was können wir dagegen tun? Das ASA-Projekt zielt darauf ab, diese Fragen zu beantworten.
Autistische Kinder zeigen in der Regel schlechtere schulische Leistungen als ihre Fähigkeiten vermuten lassen. Warum ist dies der Fall? Was können wir dagegen tun? Das ASA-Projekt zielt darauf ab, diese Fragen zu beantworten.
Dieses Projekt wird von Dr. Andreia Costa und M.Sc. Maïte Franco vom Institute of Health and Behaviour in der Abteilung für Verhaltens- und Kognitionswissenschaften geleitet und vom Fonds National de la Recherche (FNR) finanziert.
Das Ziel jeder Bildungseinrichtung ist es, allen Kindern zu ermöglichen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und in der Schule erfolgreich zu sein. Der schulische Erfolg hängt jedoch von vielen individuellen und sozioökonomischen Faktoren ab, die sich nur schwer kontrollieren lassen, und manche Kinder schneiden schlechter ab, als ihre Fähigkeiten vermuten lassen. In vielen dieser Fälle handelt es sich um Kinder auf dem Spektrum.
Autistische Kinder, insbesondere solche mit durchschnittlichem oder überdurchschnittlichem IQ, erbringen häufig Leistungen, die schlechter sind als die, die man von ihnen aufgrund ihrer kognitiven Fähigkeiten erwarten würde. Die Folgen können schlechtere Noten, häufige Schulwechsel, Schulausschluss, Überweisung an Sonderschulen und Schulabbruch sein. Diese Phänomene haben Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Kindes und wirken sich auf das Jugend- und Erwachsenenalter aus. Die mangelnden schulischen Leistungen von autistischen Kindern sind daher eine gesellschaftliche Herausforderung, die es zu bewältigen gilt.
Obwohl viele Familien von autistischen Kindern von diesem Problem betroffen sind, gibt es nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema, und die Gründe, warum autistische Kinder in der Schule weniger gut abschneiden, sind nach wie vor unklar. Dies könnte auf externe Faktoren wie Erziehungspraktiken und das Bildungssystem zurückzuführen sein, aber auch auf individuelle Faktoren wie die sozial-emotionalen Schwierigkeiten des Kindes. Forschung mit neurotypischen Kindern zeigt, dass Kinder, die unangepasste Strategien zur Emotionsregulation anwenden, größere Schwierigkeiten haben, neue Informationen aufzunehmen und sich diese zu merken, was zu schlechteren schulischen Leistungen führt. Die Tatsache, dass autistische Kinder häufig emotionale Probleme in der Schule haben und häufiger als neurotypische Kinder unangepasste Strategien zur Emotionsregulation anwenden, könnte ihre unerwarteten schulischen Leistungen erklären.
Außerdem sind Sprache und kognitive Prozesse miteinander verknüpft und Emotionen können diese Beziehung fördern. Daher kann die Sprache, in der mehrsprachige Kinder ihre Gefühle ausdrücken, Auswirkungen auf ihre kognitiven Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit und Gedächtnis haben.
Der mehrsprachige Kontext Luxemburgs macht es zu einer idealen Plattform, um die möglichen Auswirkungen von Emotionen und Sprache auf die kognitiven und akademischen Leistungen von Kindern zu verstehen.
Ziel des ASA-Projekts ist es daher, zu verstehen, wie emotionale Schwierigkeiten und Mehrsprachigkeit die kognitiven Fähigkeiten und die schulischen Leistungen von autistischen Kindern beeinflussen können. Die Ergebnisse des ASA-Projekts werden zu einem besseren Verständnis der Faktoren führen, die sich auf die unerwarteten schulischen Leistungen von autistischen Kindern auswirken, und Strategien zu deren Behebung aufzeigen.
Das ASA-Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen der Abteilung für Verhaltens- und Kognitionswissenschaften und der Abteilung für Humanwissenschaften der Universität Luxemburg und dem Labor für Psychophysiologie der Universität Stanford.
Das ASA Projekt wird durch den Fonds National de la Recherche du Luxembourg (FNR – 13651499) finanziert. Das Projekt läuft von 2020 bis 2023 und ist mit 397.000€ ausgestattet.
Für weitere Informationen zu dieser Studie oder um teilzunehmen, kontaktieren Sie uns bitte unter autisme@uni.lu.
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